Biodiversität & Agri‑PV (Teil 1) – Was ist Agri-Photovoltaik?

Was ist Agri‑Photovoltaik?

Agri‑PV vereint landwirtschaftliche Nutzung und Erneuerbare Stromerzeugung auf derselben Fläche – zum Beispiel durch hoch aufgeständerte Systeme mit lichter Höhe ≥ 2,1 m, sodass große Landmaschinen darunter fahren können und nur maximal 10 % der Fläche überbaut wird.

Neben der Energieproduktion sind Synergien insbesondere für das Kleinklima unter den Modulen relevant: weniger Verdunstung, niedrigere Bodentemperatur, höhere Bodenfeuchte – Vorteile gerade auf trockenen Standorten.

Agri‑PV in Merchingen‑Brotdorf

Bei der hybriden Agri‑PV‑Anlage in Merchingen/Brotdorf (Saarland, nahe Merzig) wurden zwei Technologien kombiniert: konventionelle Südausrichtung plus senkrecht aufgeständerte bifaziale Ost‑West‑Module. Diese verbrauchen weniger als 10 % der Fläche, rund 90 % bleibt landwirtschaftlich nutzbar

Die Anlage wurde auf etwa 15 ha gebaut und produziert jährlich rund 9 GWh Strom – genug für etwa 2.500 Haushalte.

Besonderheiten des Standorts & Gerstenanbau

Standort: Gerste auf hochgelegener Muschelkalkfläche mit sehr trockenen, steinigen Böden.
Kultur: lichttolerante Getreideart, die jedoch bei extremer Hitze und Trockenheit Ertragseinbußen erleiden kann.

Wie verbessert die hoch­aufgeständerte Agri‑PV das Mikroklima der Gerste?

Teilschatten bei Mittagshitze: Bifaziale vertikale Module reduzieren die direkte Einstrahlung – besonders in trockenen, heißen Phasen. Sie senken Bodentemperaturen und vermindern Verdunstung.

Erhöhte Bodenfeuchte: Die reduzierte Verdunstung führt zu besserer Feuchtespeicherung – entscheidend bei trockenen Muschelkalkböden

Winddämpfung & Temperaturschwankungen: Die Modulreihen strukturieren den Wind, was die Austrocknung verlangsamt und Tages‑/Nachttemperaturschwankungen mildert.

Bessere Wassernutzungseffizienz: Insgesamt sinkt der Wasserverbrauch der Gerste, da Schatten und niedrigere Temperatur den Wasserbedarf reduzieren.

Vorteile auf dem trockenen Standort bei Merchingen‑Brotdorf

Auf dem trockenen Standort, in 375 m Höhe, wirkt der Schatteneffekt stabilisierend – kleine Niederschläge verbleiben länger im Boden, was gerade bei Gerste auf Muschelkalk positiv wirkt.

Vertikale bifaziale Module erzeugen diffuses Licht auch morgens und abends, was die Photosynthese länger fördert, ohne Stress durch direkte Hitze.

Die hohe Aufständerung (≥ 2 m) ermöglicht den Einsatz landwirtschaftlicher Großgeräte und minimiert Flächenverlust (<10 %) gemäß DIN SPEC 91434.

Beispiele aus der Forschung – Relevanz für Gerste

Studien aus der APV‑RESOLA‑Pilotanlage in Heggelbach zeigten, dass Kulturen wie Winterweizen und Sellerie in trockenen Jahren mit Agri‑PV höheren Ertrag erzielen konnten:

Winterweizen +3 % Ertrag
Sellerie +12 %
Kartoffeln +86 %
trotz (oder gerade weil) bis zu 30 % weniger Einstrahlung.

Die Ergebnisse sind für Gerste vielversprechend: Lichttolerant, aber empfindlich bei extremer Hitze – durch Agri‑PV Stabilisierung des Mikroklimas denkbar positiv.

Siehe auch Hofgemeinschaft Heggelbach. „Unsere Aufgabe bei dem Versuchsprojekt APV-Resola besteht neben der zur Verfügung Stellung der Versuchsfläche, in der Durchführung der Kulturarbeiten für die Versuche der Universität Hohenheim. So werden folgende Kulturen unter der Anlage mit der nicht überdeckten Referenzfläche verglichen: Weizen, Kleegras, Kartoffeln und Sellerie.“

Biodiversitätsaspekte vor Ort

Auch auf trockenen Standorten kann Agri‑PV Biodiversität fördern, indem Blühstreifen und Zwischenflächen angelegt werden, um Insekten und Bodenlebewesen zu unterstützen und extensiv bewirtschaftete Säume und Kleinstrukturen (Steinhaufen, Totholz) als Habitate dienen.

Fazit & Empfehlungen für Merchingen‑Brotdorf

Die hochaufgeständerte Agri‑PV‑Anlage in Merchingen‑Brotdorf wirkt insbesondere auf trockenen Muschelkalkflächen positiv auf das Mikroklima beim Gerstenanbau: Geringere Bodentemperatur, weniger Verdunstung, erhöhte Feuchte. Dazu Diffuses Licht, mildere Bedingungen für Gerstenpflanzen und Erhalt der Fläche für landwirtschaftliche Großgeräte. Die Kombination mit Biodiversitätsmaßnahmen wie Blühflächen stärkt ökologische Werte.

Quellen & Links

Alle Bilder (c) Ute Mangold

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Ich bin Ute Mangold – Diplom-Biologin, Umweltwissenschaftlerin (Dipl. FH), Wissenschaftliche Lehrkraft, Autorin und jetzt auch Beraterin für Erneuerbare Energien. Durch mein Leben zieht sich ein Grüner Faden, der Natur, Bildung und Nachhaltigkeit miteinander verbindet.

Seit über 20 Jahren engagiere ich mich in vielfältigen Projekten rund um Umweltbildung, Naturschutz, Kräuterwissen, Fotografie und regenerative Energien. Ich war als Umweltbeauftragte tätig, gründete einen Waldkindergarten, unterrichtete an Schulen Biologie, Ökologie und Gartenbau – und arbeite heute in den Bereichen Wissensvermittlung, Beratung und Vertrieb rund um Solartechnologien, Freiflächen- und Agri-Photovoltaik. Mein Ziel: komplexe Themen verständlich und praxisnah zu vermitteln – für eine nachhaltige Zukunft.

Was mich antreibt: ökologisches Denken mit konkreter Praxis zu verbinden – ob in der Bildungsarbeit, auf der Fläche oder in der Kommunikation. Mit meiner Plattform PhotoSynthese schaffe ich dafür kreative Verbindungen zwischen Natur, Sprache und Bild – ob in Form von Texten oder visuellen Konzepten.

Mein zweites Herzensprojekt ist Wiesengenuss, mein Blog seit 2010. Dort erzähle ich Geschichten von Wildpflanzen, alten Gemüsesorten, saisonaler Küche und kulinarischen Weltreisen – inspiriert von der Natur und begleitet von meiner Kamera.

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Ute Mangold

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Der Wiesengenuss-Blog ist meine Leidenschaft. Hier schreibe ich mit viel Herzblut über Kräuter und Gemüse, garniert mit Rezepten, kulinarischen Geschichten und natürlich zahlreichen Fotos, die ich entweder in meinem Küchenfotostudio oder in der Natur aufnehme – fast alle stammen von mir. Dank meines Studiums der Phytotherapie bereichere ich den Blog auch immer wieder mit fundierten Beiträgen zu pflanzenheilkundlichen Themen.

Aktuell arbeite ich an einem besonderen Weihnachtsmenü, das ausschließlich mit Zutaten aus dem eigenen Garten zubereitet wird. Einen kleinen Vorgeschmack gibt es bereits: Das Coverbild zeigt eine Feldsalatcremesuppe – mehr wird jedoch noch nicht verraten. 😉

Frisch aus dem Druck kommt auch mein neuester Artikel über die Berberitze im Fachmagazin Obst & Garten des Ulmer Verlags (Oktober 2024). Hier ein paar Impressionen:

Und hier noch Textbeispiele, besonders freut mich, dass der Beitrag über die Knoblauchsrauke zu den meistgeklickten auf der Online Seite des Fachmagazins gehört.

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